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Donnerstag, 31. März 2016

Inspiriert

Eigentlich wollte ich heute über anderes berichten. Aber dann hat Heides Bericht mich an den Jahreswechsel auf Texel erinnert. Über den Jahreswechsel waren wir zum erstenmal mit Freunden auf Texel, und das war sehr, sehr erholsam. Ich finde sowieso, dass der Winter an der Nordsee fast noch schöner als der Sommer ist. Oft waren wir schon auf Norderney, und auch den Winter auf Helgoland kann ich nur empfehlen. Sich durchpusten lassen, Tee trinken, lesen, auf's Meer schauen, dem Sturm lauschen... Hier ein paar Impressionen.





Das sind Farben, die das Meer produziert.



Und zum Schluss der Wintersonnenuntergang.



Mittwoch, 30. März 2016

Bücher - eine Fortsetzung

Leben ohne Bücher? Geht gar nicht. Als Kind hatte ich ziemliche Mühe an eigene Bücher zu kommen, weil das Geld mehr als knapp war. Da blieb dann nur die Pfarrbücherei, und die war 4 km weg. Aber trotzdem bin ich immer tapfer dahin gestapft, um mich mit Lesestoff einzudecken. Das Beste waren damals die Bücher aus dem Schneider-Verlag, den gibt's gar nicht mehr. Dann habe ich die Nachbarstochter beneidet, die alle Regale voll hatte. Da gab es Nesthäkchen vom Kindergarten bis zum Altenheim, außerdem Pucki, ich glaube 23 Bände. Wenn man da heute drin liest, packt einen entweder das Grauen oder ein Lachanfall nach dem anderen. Was hat man damals - vor allem den Mädchen - für ein Weltbild vermittelt? Trotzdem greife ich zu, wenn ich auf einem Flohmarkt was davon entdecke. Es sind halt Erinnerungen, und es war eine andere Zeit. Gut, dass Veränderungen stattgefunden haben. Man stelle sich vor, dass heute unsere Töchter ihre Männer fragen müssen, ob sie ein Konto eröffnen dürfen! Na ja, als Erinnerung an kuschelige Schmökernachmittage am warmen Ofen sind sie in Ordnung, und auch ihnen gebührt ein Platz in meinem Regal.


Flohmärkte sind überhaupt etwas Wunderbares für Bücherliebhaber. Man staunt, was man da alles entdecken kann. Da werden Schätze entsorgt, und ich freue mich, wenn sie bei mir einen neuen Platz bekommen, z. B. auch dieser schöne Bildband über Frankreich.


Oder dieses Büchlein mit romantischen und z.T. richtig kitschigen Geschichten und Gedichten. Das Schönste daran sind eigentlich die liebevollen Verzierungen.



Es macht einfach Spaß, darin zu blättern und sich vorzustellen, in wie vielen Wohnungen diese Bücher schon gewesen sind und dass sie ja wohl irgendwann einmal sehr bewusst ausgewählte Geschenke waren.

Aber zum Schluss möchte ich euch noch ein ganz neues Buch vorstellen, nämlich von Elke Heidenreich. Sie zeigt sich wieder als gute Beobachterin, göttliche Alltagsgeschichten. Es ist wirklich ein Genuss, sie zu lesen.




Montag, 28. März 2016

Bücher

Die Ostertage sind (fast) vorbei, alle Besucher sind auf dem Heimweg, es ist (fast)kein Kuchen mehr da, und ich falle auf die Couch mit einem Schmöker zur Erholung. Ich glaube, vielen von Euch geht es genauso: was wäre das Leben ohne Bücher? Ich kann es mir wirklich nicht vorstellen. Sich informieren, abtauchen in eine andere Welt, schöne Bilder betrachten...
Auf Reisen bricht meinem Mann der kalte Schweiß aus, wenn wir uns einem Antiquariat nähern oder irgendwo ein Buchladen in Sicht kommt. Ich bin ein Fast-Alles-Leser, Wissenschaft, Gedichte, Märchen, Krimis, eine Liebesschnulze darf es auch mal sein, Biografien, Reiseführer usw., usw.
Letzte Woche war ich beim Laden der Caritas, und siehe da, ich habe wieder was gefunden, nämlich einen wunderschönen Bildband über den Niederrhein, mit dem ich vor längerer Zeit schonmal geliebäugelt habe. Jetzt ist er bei mir zuhause.





Der Niederrhein gehört zu den völlig unterschätzten Landschaften Deutschlands. Glaubt mir, ein Besuch lohnt sich. Hier kann man ausgedehnte Radtouren machen, an gepflegten Höfen vorbei, wo sich oft ein nettes Café versteckt. Viel Geschichte gibt es hier zu entdecken, dabei ist Xanten wohl der bekannteste Ort, alte Rheinarme, ausgedehnte Wälder, hübsche Orte. Ich reise gerne, aber hier bin ich zuhause.




Freitag, 25. März 2016

Ostergedanken

Erstmal allen, die mich so nett hier wieder begrüßt haben, einen besonders herzlichen Ostergruß. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
So viele Gedanken bewegen mich momentan, vor allem zur aktuellen politischen Lage. Ich gehöre hier nun wirklich zu den Betagten, fühle mich daher auch manchmal fehl am Platz. Aber ich habe so viel Freude an den kreativen Ideen , dass ich dann doch mich nicht verabschieden kann. Na ja, und dann kann ich auch den Mund nicht halten.
Ich bin bei Facebook angemeldet, aber eigentlich schreibe ich da nichts, sondern mein Sohn hat mir das eingerichtet, damit ich auch sehen kann, was meine Kinder, die dauernd weit weg sind, alles zu erzählen haben. So weit, so gut.
Jetzt ist es passiert: Meine Kinder sind eifrig unterwegs gegen den rechten Müll. Dadurch habe ich zwangsläufig mitbekommen, was unsere lieben Mitbürger da von sich geben, und ich war sprachlos. Also:
1. Ich bin bekennende Großmutter gegen Rechts.
2. Ich habe als Kind noch in Tümmergrundstücken gespielt und habe mich gegruselt bei dem Anblick von Waschbecken, die im 2. Stock im Nichts aus der Hauswand ragten.
3. In meiner Kindheit gehörten die sogenannten Kriegsversehrten zum Straßenbild.
4. Mein Vater war vor dem Krieg in seiner Freizeit begeisterter Photograph, Maler und Musiker. Seine Bibliothek ist im Bombenhagel verbrannt, und er hat weder noch einmal einen Pinsel in die Hand genommen, noch auch nur einmal sich an Klavier oder Orgel gesetzt.
5. Von den Nazis ist er als gläubiger Katholik als Jesuslatscher bezeichnet worden.
6. Als ich alt genug war, hat er mir erklärt, was passiert ist, was Krieg bedeutet und was es bedeutet, wenn man Menschen ausgrenzt. Außerdem gehöre ich wohl zu den wenigen meiner Generation, die einen vorzüglichen Geschichtsunterricht genossen haben. Damals habe ich geglaubt, so etwas kann nicht wieder passieren. Jetzt erleben wir, wie schnell das geht.

Konsequenz: ich versuche, bei Facebook ein wenig gegen den Müll zu schreiben.  Ich unterrichte 6 jugendliche Alleinreisende in Deutsch. Dabei habe ich gedacht, ich bin im Ruhestand. Meine Kinder helfen, soweit sie das schaffen, bei der Flüchtlingshilfe und werden mit Schicksalen konfrontiert, die kaum zu ertragen sind.
Am besten aber ist: ich erlebe in meinem engeren und weiteren Umfeld viele, viele, die helfen und die immer wieder darauf hinweisen, dass unser Land so großartig geworden ist, weil es so bunt ist.

Vor 100 Jahren wurden im Ruhrgebiet die "Polacken" beschimpft, die auf Arbeitssuche kamen. Nach dem Krieg waren es die Flüchtlinge, die beschimpft und verspottet wurden. Dann kamen die Italiener und die Türken, die Vietnamesen, die Russlanddeutschen, die Jugoslavienflüchtlinge. Haben die uns was weggenommen? Essen wir deshalb ein Brötchen weniger? Und dann der Clou nach der Wende: allgemeines Gejammer: wir können doch die Ossis nicht durchfüttern, wir müssen jetzt deren Wirtschaft retten. Und? Geht es uns schlecht deshalb oder reicht es nicht immer noch für die Butter auf's Brot?
Stellt euch mal vor, alle Ausländer würden dieses Land verlassen. Herr Seehofer, was dann?
Wir haben eine wirklich großartige Entwicklung genommen, das lassen wir uns nicht kaputt machen.

Dieses Buch habe ich vor vielen Jahren entdeckt: es erzählt die Geschichten von jüdischen Kindern, die schnell in anderen Familien oder mit einem Kindertransport in Sicherheit gebracht wurden und die nicht einmal winken durften, damit keiner was merkt. Ich unterrichte eine 15-jährige Syrerin, die als einzige von ihrer Familie fliehen konnte. Die Familie gehört zu den orthodoxen Christen Syriens. Mehr muss wohl nicht gesagt werden.


So einen langen Post habe ich noch nie geschrieben, und deshalb auch jetzt ein paar freundliche Osterbilder  mit dem Wunsch an alle für eine friedliche Osterzeit.




Dienstag, 22. März 2016

Heute

Ich denke, heute darf ein Post mal aus der Reihe tanzen. Angesichts der Nachrichten möchte ich Dietrich Bonhoeffer zitieren:

Friede muss gewagt werden, er ist das Gegenteil von Sicherung.

Ich zitiere das, weil ich die Schreihälse schon gehört habe, z.B. Frau von Storch von der AfD. Wer es immer noch nicht begriffen hat: Die Flüchtlinge fliehen vor genau diesem Terror, sie sind nicht schuld daran.
Ich bin eigentlich nicht besonders fromm, wohl eher kritisch. Aber wo immer ich reise, besuche ich Kirchen und empfinde sie als inspirierende Orte. Deshalb heute eine kleine Auswahl.










Montag, 21. März 2016

klein und zart

Ich liebe Blumen, besonders eigentlich die kleinen und zarten Exemplare, die, die gar nicht so auffallen und doch oft so etwas Spezielles haben. In dem ganzen Durcheinander des letzten Jahres brachte eine meiner Töchter mir doch tatsächlich eine Mimose mit. Eine Mimose in unseren Breiten, wohlgemerkt als Zimmerpflanze. Erst als mir versichert wurde, dass mir nichts passiert, wenn das Pflänzchen das hier nicht schafft, war ich bereit, ihr Asyl zu gewähren. Abends legte das Pflänzchen seine Blätter schlafen, faltete sozusagen die Blättchen zum Gebet, morgens öffneten sie sich wieder. Dann kam der besondere Moment: eine Blüte und dann noch eine. Ich war sehr beeindruckt, in meinem Zimmer durfte nicht mehr laut geredet werden!!! Sie hat lange durchgehalten, aber der Winter war dann doch zu viel oder ich habe etwas falsch gemacht. Nun ja, ich habe sie jedenfalls ins Bild gebannt.





Sonntag, 20. März 2016

Fast 1 ganzes Jahr

Fast ein ganzes Jahr war es hier absolut still. Das heißt aber nicht, dass ich nicht immer wieder mal bei euch allen "vorbeigeschaut" habe. Aber mein Schweigen hatte Gründe, und jetzt habe ich beschlossen, dass ich einfach mal wieder anfange zu erzählen. Ich habe ein Jahr hinter mir, das so vollgestopft war, dass einfach keine Zeit für Extras da war. Das meiste war sehr erfreulich aber auch anstrengend. Gleich 3 meiner Kinder haben sich selbstständig gemacht, der reinste Virus. Häuser wurden gekauft und mussten bzw. müssen renoviert werden, nebenbei vergrößert sich die Familie und die Kleinsten wollen auch versorgt werden. Ich bin mit vollem Elan bei allem eingestiegen, aber jetzt kehrt langsam Ruhe ein und ich muss auch akzeptieren, dass ich nicht mehr wie früher den ganzen Tag alles managen kann. Einige Veränderungen haben geholfen, dass ich langsam wieder Zeit für all meine Ideen habe. Meine große Familie ist ein ganz besonderes Geschenk für mich, aber wir sind uns jetzt alle einig, dass ich das "Regeln und Organisieren" gerne den Jüngeren überlassen darf. Ich trete sozusagen in die 2. Reihe, und das ist ausgesprochen wohltuend.





Was ganz aktuell den Ausschlag gegeben hat, dass ich wieder auftauche, ist der Blog von Astrid, die unermüdlich auf das Schicksal von Raif Badawi aufmerksam macht, die so interessante Frauenschicksale schildert und die sich über die braune Suppe, die in unserer Gesellschaft wieder köchelt,genauso aufregt wie ich. Ich lese auch gerne die nachdenklichen Beiträge von heidekind.blogspot.com  oder die interessanten Berichte von kleinefreude.blogspot.com. und die vielen anderen. Rein technisch muss ich wohl erstmal wieder ein wenig üben.